Wieder super geschlafen & gefrühstückt.

Fahrtroute 05.01.2019

Kurz nach dem Aufstehen kam vom Kapitän eine Durchsage dass ein Tafel-Eisberg mit 1 Meile Breite in Sicht ist. Und er kam an der Backbordseite, also an unserem Fenster vorbei gezogen 😃 Der Vortrag am Vormittag “Das harte Leben der Pinguine‘” war von der Verhaltensforscherin Heidrun Oberg sehr herzlich vorgetragen und hatte uns noch neugieriger auf den ersten Landgang gemacht. Wir erfuhren zum Beispiel, dass die ältesten Fossilienfunde 45 Mio Jahre alt sind und die Pinguine 150-190 cm groß waren.

In Vorbereitung auf die Landgänge mussten wir unsere Oberbekleidung, Rucksäcke & Fototaschen absaugen lassen, damit keine Sporen, Sprossen oder Samen in die Antarktis eingeschleppt werden.

Beim Verdauungsspaziergang nach dem Mittagessen auf Deck 6 war es regnerisch & windig bei 3 Grad doch wir hatten Glück und wurden mit der kurzen Sichtung eine Walfluke 🐳 überrascht.

Um 15:00h war’s dann soweit und unsere ersten Landgänge mit den Zodiacs starteten. Da nur max. 100 Passagiere gleichzeitig an Land sein dürfen wurden wir in Farbgruppen eingeteilt die dann entsprechend aufgerufen wurden. Die Spannung steigt. Bei starker Bewölkung wurde der Anker vor Yankee Harbor/Greenwich Island gesetzt, die 5 Zodiaks mittels Kran vom Dach ins Meer gesetzt und die Anlandungen mit je 16-18 Passagieren im Zodiac begannen.

Wir waren um 17:00 dran und konnten 1 Std. an Land bleiben. Bei der 15 minutigen Zodiacfahrt konnten wir eine kleine Gletscherkalbung sehen. Der Duft der Pinguine wurde immer stärker, je näher wir kamen, aber erträglich. Aus der Nähe war auch die Menge der hier auf selbstgebauten Steinhügeln brütenden Eselpinguine beeindruckend. Laut unserem Expeditionsleiter zwischen 16 und 20 Tausend Tiere. Diese ca. 40 cm großen Tiere watschelten auf Trampelpfaden zum und vom Wasser zu ihren Nestern die auf vielen Steinkuppen am Berghang verteilt waren. Wir Menschen mussten vorgegebene Wege einhalten und den Pinguinen immer Vorfahrt lassen und immer mindestens 5 m Abstand zu ihnen halten. Die Pinguine waren von uns überhaupt nicht beeindruckt, aber wir kamen aus dem Staunen und Fotografieren nicht heraus… viele Jungtiere wurden gefüttert und alle kuschelten sich zwischen die Beine eines Elternteils – echt lieb. Ganz wenige schienen auch noch ein Ei zu bebrüten. Einige Männchen waren auf Steinklautour um das eigene Nest auszubauen und andere riefen mit erhobenem Kopf ihre Partner. Und die Laute hörten sich wirklich ähnlich einem Esel an, daher wurde sie auch Eselpinguin genannt. Die erste Begegnung mit in freier Wildbahn lebenden Pinguinen hat uns echt beeindruckt – wir wären gerne noch länger geblieben!

Zurück an Board der MS Hamburg gab‘s wieder ein hervorragendes Abendessen und gegen 23:00h wurde der Anker gelichtet. Das nächste Ziel ist nicht weit von hier: Die Arctowski Station, eine polnische Forschungsstation auf King Georg Island.